Besucher:   425717
Ein Klick auf Symbol verrät Information
 
Facebook   YouTube   Instagram   Pinterest

 

                                                                                         

Kyritz App

 

Termin online buchen

 

Maerker Kyritz

 

Logo

 

 Logo 

 

Pflege vor Ort

 

Seniorenwegweiser

 

Kyritz-West

 

Katastrophenschutz

 

Asyl & Hilfe & Migration

 

Kyritz handelt

 

Landeplatz Nordwestbrandenburg

 

kulturklosterkyritz

 

Webcam

 

Kyritz 2025

 

Imagefilm

 

  Netzwerk Gesunde Kinder  

 

Sponsoren

 

Defibrillator Sponsoren

 

DIE HANSE

 

Historische Stadtkerne

 

Familienwegweiser

 

Kleeblattregion

Brandenburg vernetzt
 
RSS-Feed   Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Unternehmerforum der Kleeblattregion mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber

Kyritz, den 11.05.2017

Mehr als 30 Vertreter von Kommunen, Landkreis, Politik, aber vor allem natürlich Unternehmen nahmen die Einladung der Stadt Kyritz und der REG Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg an und kamen am Vormittag des 11. Mai zum Unternehmerforum  in die Räume der Flugschule Ardex auf dem Verkehrslandeplatz Heinrichsfelde.

 

Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Digitalisierung und deren Bedeutung für die Zukunft der Unternehmen. Aber auch andere wirtschaftliche Themen wurden angesprochen. Reinhard Krüger, Geschäftsführer der Flugschule Ardex nutzte das Forum, um die Entwicklung seines Unternehmens von der Gründung 1991 im Wohnwagen mit drei Flugzeugen und Lizenz zur Privatpilotenausbildung bis zum heutigen Tag mit modernem Verwaltungs- und Schulungsgebäude, Hangars sowie elf Flugzeugen und gemeinsam mit der Ardex Aviation Maintenance 36 Mitarbeitern und Angeboten wie Berufspiloten- und Verkehrspiloten-, Fluglehrer-sowie Instrumentenflug-Ausbildung. Viele der früheren Flugschüler fliegen heute bei großen Airlines. Reinhard Krügers Wunsch: das Instrumentenanflug-Verfahren für den Verkehrslandeplatz Heinrichsfelde, um auch bei tiefhängenden Wolken starten und landen zu können. Matthias Weigelt, Geschäftsführer der ARDEX Aviation Maintenance, betonte: „Unsere Region kann stolz sein, so einen Flugplatz zu haben.“ Sein Unternehmen wartet Flugzeuge bis zu 5,7 Tonnen, darunter Cessnas.

 

Wirtschaft 4.0 stand im Mittelpunkt des Impulsvortrags „Digitalisierung bei kleinen und mittleren Unternehmen – Geschäftsmodelle und Prozesse neu gedacht“ von Jochen Scheeg, Professor für Wirtschaftsinformatik, Informationsmanagement und Unternehmensführung an der Technischen Hochschule Brandenburg. Bei Wirtschaft 4.0 ermöglichen intelligente und digital vernetzte Systeme eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion. Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Wirtschaft 4.0 direkt miteinander.

 

Professor Scheeg machte deutlich: „Eine gute Idee ist weit mehr wert, als die angewandte Technik.“ Wichtig sei vor allem, die Nutzer in den Mittelpunkt zu rücken. Bei kleinen und mittleren Unternehmen beobachtet er oft Berührungsängste gegenüber neuer Technik aber auch Hemmungen, sich einer Hochschule anzunähern. Er betonte: „Als Hochschule verstehen wir uns als Partner der Wirtschaft“. Anhand der Programme „D-smart Region Brandenburg“ und „Mittelstand 4.0“ sowie ganz konkreter, von der Hochschule begleiteter Projekte, wie „Bett und Kanu“ oder „Marmelade 4.0“ stellte er die Unterstützungsmöglichkeiten der Hochschule vor.

 

Der Brandenburger Minister für Wirtschaft und Energie Albrecht Gerber verwies auf die vielfältigen Fördermöglichkeiten der Landesregierung. Er lud die Unternehmen ein: „Nehmen Sie die Beratungs- und Informationsangebote etwa von Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) oder der Wirtschaftsförderung Brandenburg an.“ Gerber konnte zudem verkünden, dass mit dem heutigen Tag der „Innovationsgutschein Digital“ in Kraft tritt. „Ein Unternehmen, das nicht auch zu einem IT-Unternehmen wird, wird es in 30 Jahren nicht mehr geben“, ist sich Gerber sicher. Er ist sich jedoch auch bewusst, dass gerade kleinere unternehmen es gerade so schaffen, ihre Aufträge abzuarbeiten und es deshalb für sie schwierig ist, sich um Fragen der Digitalisierung zu kümmern. Dennoch sieht er in der Wirtschaft 4.0 ein großes Potential. Nicht nur die Industrie sollte sich dabei angesprochen fühlen. Zur Wirtschaft 4.0 gehöre dabei auch Arbeit 4.0. Er rät, die technische mit der menschlichen Frage zusammen zu denken. Denn Veränderungen stoßen erst einmal häufig auf Widerstand und beispielsweise der Angst vor Arbeitsplatzverlust sollte ernst genommen werden.

 

Minister Albrecht Gerber verwies aber auch darauf, dass der Breitbandausbau noch viel  stärker in Angriff genommen werden muss. Für die Übertragung großer Datenmengen, für die Automation sowie Projekte wie autonomes Fahren müssten vom Bund viel größere Summen zur Verfügung gestellt werden. Dies sei nicht nur für die Brandenburger Unternehmen unabdingbar, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dem konnten die Vertreter des Kyritzer Unternehmens Alutrum nur zustimmen: „Unsere Kunden aus der Automobilindustrie sind sehr anspruchsvoll, sie erwarten, dass es funktioniert.“

 

Die Kyritzer Bürgermeisterin Nora Görke unterstrich: „Der Breitbandausbau ist genauso wichtig wie Straßen und Licht. Menschen müssen auch in ländlichen Regionen gut arbeiten und leben können.“ Landrat Ralf Reinhardt versicherte dazu: „Spätestens Ende 2018/Anfang 20119 sollen 97 Prozent des Landkreises mit 50 Mbit erschlossen sein.“

 

Holger Lossin, Geschäftsführer des PVU Prignitzer Energie- und Wasserversorgungsunternehmen aus Perleberg erklärte: „Bei Digitalisierung reden wir irgendwann über Datenschutz. Es wäre eine Katastrophe wenn Kundendaten irgendwo hingelangen, wo sie nicht hingehören.“ Andreas Heine, Inhaber des Kyritzer Landhotels Heine freut sich über die neue Gesetzeslagen bei freien WLAN-Netzen. Er sprach jedoch auch Probleme mit neuen gesetzlichen Regelungen an, etwa zur Archivierung des Emailverkehrs.

 

Stephan von Schwander, Geschäftsführer von Hüffermann Transportsysteme aus Neustadt (Dosse), verwies auf ein für sein Unternehmen noch viel größeres Problem: den Fachkräftemangel. Er fordert mehr Engagement in Bildung, Vernetzung von Schulen und Industrie, Infrastruktur und kulturelle Angebote. Es müssten noch mehr Anreize geschaffen werden, die junge Leute bewegen, hier zu bleiben.

 

Albrecht Gerber antwortete darauf, dass dazu bereits Maßnahmen ergriffen wurden: „So wird beispielsweise der Berufswahlpass für alle Schulen verbindlich. Leider ist es so, dass sich schlechte Nachrichten länger halten, als gute. Bei vielen Eltern, Großeltern und Lehrern ist leider immer noch im Kopf: Wenn ihr etwas werden wollt, müsst ihr in den Westen gehen. Das ist jedoch schon lange nicht mehr so.“

 

Bild zur Meldung: Unternehmerforum der Kleeblattregion mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber