Raubritter Bassewitz

Vorschaubild Raubritter Bassewitz

Im Jahre 1381 fiel der mecklenburgische Ritter Kurt von Bassewitz in die Prignitz ein, verbrannte Dörfer und Höfe und führte Menschen, Vieh und was noch irgendwie von Wert war mit sich weg. Am Montag nach Invokavit drang er vor und versuchte die wohlbefestigte Stadt im Sturm zu nehmen. Die braven Bürger verteidigten sich aber so tapfer, dass der Ritter mit Schimpf abziehen musste. Die Kyritzer beschlossen zum Andenken an die Rettung der Stadt „am Montag nach Invokavit“ ein Lobefest zu feiern und tun dies noch heute. Am Bassewitztag findet in der evangelischen Marienkirche ein Gottesdienst mit einem kleinen Mittelalterfest statt. An diesem Tag gibt es Hedwecken  ein semmelartiges Gebäck mit Rosinen und Zucker.

Die schmähliche Niederlage ließ dem Bassewitz keine Ruhe. Im Jahre 1411 belagerte er abermals die Stadt. Bassewitz wollte durch einen unterirdischen Gang bis ins Innere der Marienkirche vordringen und von dort aus, während der draußen gebliebene Teil seiner Mannschaft einen Sturmangriff unternehmen sollte, den Kyritzern in den Rücken fallen. Zu der Zeit saß ein Verbrecher in einem Turm der Stadtmauer gefangen. Der wünschte eines Tages dem Rate in der Stadt eine wichtige Mitteilung zu machen. Er glaube, der Bassewitz wolle durch einen unterirdischen Gang in die Stadt eindringen. Durch sorgfältiges Horchen am Boden verfolgte man genau den Verlauf der unterirdischen Arbeit. Der Platz wo der Bassewitz vermutlich hervorbrechen würde, wurde Tag und Nacht bewacht. Da ließ eines Tages der Feind zum Sturm blasen. Die Bürger sollten auf die Mauergelockt werden und während des Kampfes wollte der Ritter mit einer Schar aus dem Gang hervorbrechen, die Tore öffnen und die Stadt überraschen. Die Bürger merkten aber die List. Als Bassewitz mit dem Schwerte in der Faust hervordrang, schüttete man ihm heißen Brei auf den Kopf und nahm ihn gefangen. Der Raubritter wurde mit seinem eigenen Schwerte hingerichtet.

Das Schwert ist noch heute im Ratssaal des Rathauses zu sehen. Und auf dem Marktplatz erinnert der im Juni 2007 eingeweihte und von der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg als „Denkmal des Monats Oktober 2007“ ausgezeichnete Bassewitzbrunnen des Künstlers Jan Witte-Kropius an den historischen Sieg der Kyritzer.

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