• Start
  • » Nachrichten
  • » Trockenheit und Wasserdefizite im Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Trockenheit und Wasserdefizite im Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Kyritz, den 01.07.2020
Vorschaubild zur Meldung: Trockenheit und Wasserdefizite im Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Nach den beiden extremen Trockenjahren 2018 und 2019 könnte nunmehr das Jahr 2020 das dritte Trockenjahr in Folge im Landkreis Ostprignitz-Ruppin zu werden.

 

Die Wintermonate 2020 konnten die Wasserdefizite der vergangenen beiden Jahre nicht ausgleichen. Im weiteren Jahresverlauf blieben zudem langanhaltende Niederschläge in den Frühlingsmonaten aus. Dadurch haben sich die Abflussverhältnisse der Oberflächengewässer in den letzten Wochen zunehmend verschlechtert. Die punktuellen und räumlich begrenzten Niederschläge in den letzten Tagen und Wochen konnten daran kaum etwas ändern.

 

Diese Situation nimmt der Landrat als untere Wasserbehörde in diesem Jahr erneut zum Anlass, die Bürgerinnen und Bürger daran zu erinnern, dass infolge dieser anhaltenden Trockenheit der Wasserhaushalt im Kreisgebiet stark beansprucht ist. Im Landkreis ist gegenwärtig mit trockenfallenden Fließgewässern, erheblichen Wasserspiegelabsenkungen in den Seen und fallenden Grundwasserständen zu rechnen.

 

Der Landrat appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, in der gegenwärtigen Trockenwettersituation verantwortungsvoll und sparsam mit den Wasserressourcen umzugehen. Insbesondere die Anlieger an den Gewässern werden aufgerufen, das Entnehmen von Wasser aus den Gewässern, insbesondere für die Bewässerung von Rasenflächen, einzuschränken.

Die Kreisverwaltung wird anhand der Analyse der aktuellen Situation geeignete weitere Schritte zur Reduzierung des Wasserverbrauchs mit Augenmaß prüfen. Dafür werden auch Allgemeinverfügungen in Betracht gezogen, die Gewässerbenutzungen beschränken oder anpassen.

 

Hintergrund:

Am 25.06.2020 tagte der Wasserbewirtschaftungsbeirat des Landkreises und hat aufgrund der Einschätzung der aktuellen Wasserhaushaltssituation verschiedene Maßnahmen beschlossen.

Der Speichervorrat der Rhinseen liegt momentan nur noch bei rund 30 % des verfügbaren Gesamtvolumens. Es ist zu befürchten, dass durch hohe Verdunstungsraten in Verbindung mit fortgesetzten Wasserentnahmen aus den Hauptgewässern ein weiteres Absinken der Wasserstände in den Gewässern eintreten wird. Dies hätte Folgen für den Landschaftswasserhaushalt, die Gewässerqualität sowie die Flora und Fauna der heimischen Gewässer.

 

In einem ersten Schritt wurden die Wasser- und Bodenverbände im Rahmen des Wasserbewirtschaftungsbeirates am 25.6. angewiesen, die Wasserableitungen aus den Hauptgewässern des Rhinluchs in dieser Woche zu drosseln.

 

Bei Fortsetzung des gegenwärtigen Trends muss ebenso damit gerechnet werden, dass das Befahren des Rheinsberger Rhins mit Kajaks infolge eines Wasserstandes von unter 65 cm am Unterpegel des Wehres an der Rheinsberger Obermühle ab Ende Juli eingestellt werden muss.

 

Die Hauptgewässer im Einzugsgebiet von Dosse und Jäglitz profitieren momentan noch von der Stützung der Abflüsse durch den Dossespeicher, der in diesem Jahr wegen dringender Baumaßnahmen auf einen außergewöhnlichen Wasserstand abgesenkt werden muss. 


Eine Reduzierung der Abgabe des Dossespeichers ist aber bereits etwa Mitte Juli vorgesehen, so dass der Gewässerunterhaltungsverband auch die Ableitungen aus den Hauptgewässern im Dosse/Jäglitz Gebiet bis zum 24.07.2020 drosseln wird.

 

(Pressemitteilung des Landkreises Ostprignitz-Ruppin vom 01.07.2020)

 

Bild zur Meldung: Trockenheit und Wasserdefizite im Landkreis Ostprignitz-Ruppin